Historisch in Duhnen

Vor über 100 Jahren

»Die alljährliche Wiederkehr der Sommergäste bedeutet die Referenz meines Hauses!«


Die Worte, geschrieben auf das Rund eines Rettungsringes, wurden vor Jahren schon für das »Hotel Am Meer« geprägt, jenes zweistöckige Haus unmittelbar gegenüber des Dorfbrunnens, welches mit seinen 19 Zimmern zu den größten im Kurteil Duhnen zählt. In diesem Haus werden Jubiläen gefeiert - denn mehr als 100 Jahre ist es her, dass Herr Wilhelm und Frau Agnes Schmarje im Jahre 1907 das jetzige »Aparthotel Am Meer« errichteten.

Die Anfangsjahre mögen die glücklichsten gewesen sein, denn damals war Duhnen in stetem Aufblühen. Die Besucherzahlen des jungen Nordseeheilbades wuchsen von Jahr zu Jahr. Es waren jene Zeiten, da Goldstücke in den Taschen der Gäste hell klimperten und ausgegeben wurden: Man verstand zu leben und brauchte sich wenig Gedanken und Sorgen um die Zukunft zu machen.

Einer der Einheimischen, die damals regelmäßig im Schmarje’s Hause erschien, war Robert Dohrmann höchstpersönlich, der Initiator der Duhner Badekommission und quasi Begründer des Nordseebades Duhnen. Manch heitere Geschichte wusste Frau Agnes Schmarje, kurz »Tante Agnes«, von damals zum Besten zu geben. Beispielsweise die, deren Held ein Robert Dohrmann ist, der, eben von der Jagd zurückgekehrt, über einen Stacheldrahtzaun gestiegen ist und mit vollkommen aufgerissener Hose im Schmarje’s Hotel erschien. Nicht weniger Spaß gab es dort mit der Verteidigung von Fort Thomsen, der es teilweise gestattet war, privat in Hotels zu wohnen und die diese Freiheit wohl zu schätzen und zu nutzen verstanden: Nicht allein während der Saison, sondern auch in den Monaten, die seit jeher die »tote Zeit« der Hoteliers an der Küste gewesen sind.

Was Frau Schmarje aus der Zeit nach 1914 erzählt, klingt weniger erfreulich. Gewiss, es gab später auch »fette Jahre«, aber im Ganzen waren die Zeiten doch schwarz überschattet von den Krisen zweier mörderischer Weltkriege, einer Inflation und einer Währungsreform. Immer wieder stellten sich Rückschläge ein, die das erfolgreiche Streben von Jahren und Jahrzehnten in Frage stellten: Einquartierung von 1914 bis 1918, zweimalige Geldentwertung und Verlust alles Ersparten, Beschädigung der gesamten Inneneinrichtung, einjährige Beschlagnahme des ganzen Hauses durch die britische Besatzungsmacht, Zwangseinweisung von Flüchtlingen – alles Dinge, die für sich selbst sprechen. Seit eh und je wird die Geschichte des Hauses mit Beachtung der Traditionen und der historischen Erlebnisse geprägt und lädt zu einer kleinen Zeitreise in den Räumlichkeiten von »Mahlzeit Am Meer« ein.

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